Pumpwasserspeicherkraftwerk gegen Umwelt-, Naturschutz und Ökonomie

Die Befürworter des Pumpwasserspeicherkraftwerks am Rursee geben nun offen zu, dass die Anlage sich gegen den Naturschutz richtet. Siehe hierzu:

https://paxdiaboli.wordpress.com/2012/05/03/klima-gegen-natur/

Dort habe ich versäumt, die Limnologie zu erwähnen. Limnologie ist die Wissenschaft von den Binnengewässern als Ökosysteme, befasst sich mit der Biologie, dem Leben im See. Glücklicherweise spielt die Fischerei des Rursees ein bescheidenen Rolle. Ob die Qualität des Trinkwassers, welches die gesamt Region versorgt, gefährdet ist, werden Laborunter- und Geschmacksuntersuchungen nach Inbetriebnahme beweisen.

Die nächste Frage lautet:

Arbeitet ein Pumpwasserspeicherkraftwerk wirtschaftlich?

Der Wirkungsgrad soll bei 80% liegen. Das bedeutet, dass von 100 Einheiten Energie, die in das Pumpwasserspeicherkraftwerk hineingesteckt werden, 80 Einheiten herauskommen, also ein Verlust von 20%. Der Energieverlust durch den Transport des Stromes, der zum Hochpumpen des Sees und zur Weiterleitung an den Endkunden benötigt wird, wird vorsorglich verschwiegen. Der Gesamtenergie-Verlust liegt bei 25 – 30% (ein Viertel bis ein Drittel).

Ohne Pumpwasserspeicherkraftwerk liegt der Wirkungsgrad bei 100%. Stromtransport anschließend abziehen!

Pumpwasserspeicherkraftwerke sind teuer. Sie müssen sich wirtschaftlich rentieren, was von den zukünftigen Betreibern nicht verleugnet wird. Die Rentabilität besteht in der Differenz zwischen dem billig eingekauften und teuer verkauften Strom. Allein die Physik verlangt nach einem Preisunterschied von 30%. Der laufende Betrieb des Werkes sollte ebenfalls erwirtschaftet werden, wenn die Betreiber dem Steuerzahler nicht auf der Tasche liegen wollen, wovon der gesunde Menschenverstand nicht ausgeht. Unberücksichtigt bleiben steuerabzugsfähige Bestechungsgelder, die Trianel mit „der Region kräftig finanziell tüchtig unter die Arme greifen“ umschreibt.

Nun kennen Klimaexperten für die nächsten 200 Jahre die Wasser- und Lufttemperatur an jedem beliebigen Punkt der Erde. Wirtschaftswissenschaftler ist es leider bisher nicht gelungen, den Preis eines Brötchens des den nächsten Tag zu berechnen. Das Pumpwasserspeicherkraftwerk soll 100 Jahre arbeiten. Was ist, wenn die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis des Stromes kleiner wird?

Diese Frage lässt sich einfach beantworten, da man hierzu keinen Ökonomen braucht:

Die Steuern werden erhöht!

Letzte Frage:

Dient das Pumpwasserspeicherkraftwerk der Umwelt?

Auf dem Hochglanz-Prospekt ja.

Auch wenn der Steuerzahler zukünftig für jegliche Verluste aufkommen wird, muss das Pumpwasserspeicherkraftwerk zunächst wirtschaftlich arbeiten. Schließlich herrscht in der Eifel nordländische Arbeitsmoral. Es ist teuer und unökonomisch, nur dann den See hochzupumpen, wenn zufällig genügend billige, erneuerbare und ideologiekonforme Wind- und Sonnenkraft-Energie vorliegt. Jedes gebaute Pumpwasserspeicherkraftwerk verlangt nach Energie, die bei Bedarf abgerufen werden kann. Deshalb werden allerorts Kohlekraftwerke gebaut. Ihr CO2-Ausstoß wird politisch und ökologisch nicht nur von den Grünen zugelassen, denn das anfallende, üblicherweise klimaschädliche CO2 dient einem hehren Ziel.

Die Einspruchsmöglichkeiten des einfachen Bürgers sind ein Feigenblatt, um Demokratie vorzutäuschen. Schon heute steht fest, dass das Pumpwasserspeicherkraftwerk am Rursee auf jeden Fall gebaut werden wird, koste es, was es wolle. Die finanziellen Interessen eines nicht bestimmbaren Personenkreises wiegen mehr als alle ethischen, physikalischen, biologischen und logischen Bedenken.

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Eine Antwort zu Pumpwasserspeicherkraftwerk gegen Umwelt-, Naturschutz und Ökonomie

  1. anti3anti schreibt:

    Nachtrag wegen Anregungen guter Freunde:

    Weil in Deutschland die Kapazitäten von grossen Wasserkraftwerken nicht wesentlich erweiterbar sind, denkt man heute an Kleinwasserkraftwerke. Das Pumpspeicherwerk am Rursee wird mit 640 MW die viertgrößte Anlage seiner Art in Deutschland sein. Somit rentiert sich der Bau des Pumpspeicherwerks am Rurtal nur dank massiver Sub- und Interventionen.
    …………………
    Der Einsatz von Pumpwasserspeicherkraftwerken erfordert den Bau weiterer Kohlekraftwerke, die den Menschen tödlich belasten.

    Kohlekraftwerke stoßen mehr Radioaktivität aus als Kernkraftwerke.

    Landkarten aus Deutschland zeigen hohe Krebsraten, die mit der Verteilung von Kohlekraftwerken in Deutschland korrelieren, was bei Atomkern-Kraftwerken nicht der Fall ist.

    Klicke, um auf BUNDhintergrund_Radioaktivitaet_aus_Kohlekraftwerken_11_2008.pdf zuzugreifen

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